domenica, settembre 02, 2007

(geschrieben im August 2005)

den anderen eine grube graben


die menschen graben
den gesamten tag,
graben und graben und graben,
damit andere menschen hineinfallen
in die gruben,
die sie gegraben haben

vielleicht ist ihnen fad, vielleicht bleibt ihnen sonst nichts

und so graben sie und graben,
graben in ihren gruben den gesamten tag,
der ist jenes und dieser ist jenes,
denn das graben macht noch spaß,
dieser ist jenes und jener ist dieses,
immer das gleiche und immer wieder,
in den gruben wird gegraben von morgens bis abends

aber vielleicht oder doch wohl sicher
ist es anderswo um nichts besser,
am besten ist wohl
man nimmt sich eine schaufel und gräbt mit,
gräbt und gräbt im dreck der anderen menschen,
wälzt den dreck herum,
gräbt tiefer und tiefer und tiefer
und was man nur alles findet,
bei den anderen menschen, weitergraben

dieser ist jenes und jener ist dieses

vielleicht ist ihnen fad, vielleicht bleibt ihnen sonst nichts

und das man beim graben auch fällt,
das stört niemanden,
es wird gegraben und gegraben,
denn sie haben die anderen durchblickt,
mit den schaufeln haben sie sich
zur totalen erkenntnis des anderen
hindurchgegraben,
denn sie haben sich beim und durch das graben
selber begraben

vielleicht sollte man doch noch aufhören zu graben,
so lange man noch nach oben kommt,
so lange man noch nicht so tief gesunken ist,
aber es wird weiter gegraben,
heute und morgen, gestern und graben und graben, weiter graben

vielleicht ist ihnen fad, vielleicht bleibt ihnen sonst nichts

denn dieser ist jener und jener ist dieses

nur nicht in die eigene grube hinunter blicken,
nur nicht nachlassen, weiter graben
nur nicht in die eigene grube fallen,
graben und graben
und am ende sich selber begraben