lunedì, luglio 13, 2009

Sempre contro il fascismo!

http://espresso.repubblica.it/dettaglio/il-nemico-della-stampa/2104060&ref=hpsp

I
die italienische Presselandschaft

Ich möchte anhand zweier Beispiele aus der Chronik-Berichterstattung aufzeigen, wie die italienische Printpresse arbeitet.
Zum ersten die Angelegenheit des Prozesses um Federico Aldrovandi und der Artikel, welche bezüglich der einige Tage zurückliegenden Verurteilung von vier Polizisten im ersten Grad in den italienischen Tageszeitungen erschienen sind.
Zum einen veröffentlichte eine Tageszeitung diese Nachricht nur als Randnotiz; eine andere Tageszeitung mehr oder weniger gar nicht; zum anderen zwei Tageszeitungen, welche diese Nachricht im nüchternsten Ton gehalten veröffentlichten; also Urteil, Stellungsnahme des Verteidigers; die Akteure; die Fakten; sozusagen die offizielle Version in aller Knappheit und Trockenheit und dann noch eine weitere Tageszeitung, in welcher die offizielle Version, die Fakten wiedergegeben werden und in einigen dürren Zeilen die Zweifel an der offiziellen Version, die Urteilsbegründung; der Kommentar eines Verteidigers und der Kommentar des einzigen der vier Polizisten, welcher bei der Urteilsverkündung im Gerichtssaal anwesend war.
In einer anderen Tageszeitung keine Nachricht über die Verurteilung der vier Polizisten.

Es gilt also festzuhalten, dass die verschiedenen Tageszeitungen unterschiedlichst über diese Nachricht aus dem Bereich Chronik berichtet haben und auffallend ist die unterschiedliche Herangehensweise bzw. das Weglassen von Details bzw. das Anführen von Details bezüglich der Angelegenheit.
Man kann also als Leser der Artikel, je nach Tageszeitungen, unterschiedlichste Schlußfolgerungen ziehen bzw. das Geschehen interpretieren und die Blattlinie der Tageszeitung herauskennen.

Zum zweiten die Nachricht aus dem Bereich Chronik über die Festnahme eines Serienvergewaltigers in Rom; zum einen in einer Tageszeitung ein Artikel mit Bild, die Fakten, die Beschreibung des Täters; seine Behauptung "unschuldig" zu sein; die DNA-Probe als Gegenbeweis; das Gefängnis, in welches dieser die Nacht in Isolationshaft verbracht hat; also die Fakten, die offizielle Version; zum anderen zwei Tageszeitungen, welche mehr oder weniger die Agenturmeldung übernommen haben, mit einigen ergänzenden Details, wie dem Tatorten des Serienvergewaltigers (in diesem Fall Tiefgaragen); sein Vorstrafenregister; dass er verheiratet (nunmehr wohl....verheiratet war) ist usw. usf.; und dann noch zwei Tageszeitungen, welche die von den anderen Tageszeitungen erwähnten Fakten und Details veröffentlichen und zusätzlich noch betonen, dass der Serienvergewaltiger sich politisch betätigte und sich in diesem Falle für den PD (Partito Democratico) engagierte und dann noch zwei andere Zeitungen, in welcher die altbekannten Fakten dargebracht werden und das zusätzliche Detail, dass man den Täter schon früher verhaften hätte können, somit einige Untaten verhindern hätte können und dazu noch die Anmerkung, wie erleichtert die Stadt Rom über die Verhaftung des Serienvergewaltiger ist.

Es gilt also festzuhalten, dass die verschiedenen Tageszeitungen unterschiedlichst über diese Nachricht aus dem Bereich Chronik berichtet haben; auffallend ist die unterschiedliche Herangehensweise bzw. das Weglassen von Details bzw. das Aufführen von Details bezüglich der Angelegenheit.
Man kann also als Leser der Artikel, je nach Tageszeitungen, unterschiedlichste Schlußfolgerungen ziehen bzw. das Geschehen interpretieren, die Blattlinie der Tageszeitung herauskennen.

Es gilt also festzuhalten, dass wie angesichts dieser beiden Beispiele aus dem Bereich Chronik angeführt, die Tageszeitungen unterschiedlichst über bestimmte Themen/Angelegenheiten/Ereignisse berichten und während bei einer Tageszeitung bestimmte Details weggelassen werden, berichten andere Tageszeitungen darüber oder auch nicht.

Aus dieser Art wie über Themen berichtet wird, aber vor allem nicht berichtet wird, kann man erkennen, welche Blattlinie eine Tageszeitung folgt; ja man kann den ideologischen Unterbau der Redaktion, die Besitzverhältnisse bei der Tageszeitung und die politische Ausrichtung sehr gut herauslesen.

Und wie die Tageszeitungen unterschiedlichst über die Ereignisse berichten, finde ich nicht nur interessant, denn sehr bereichernd; dort ein Detail, dort ein Detail; dort jene Herangehensweise, dort jene Herangehensweise; unterschiedlichste Gesichtspunkte über ein Thema zu lesen und durch die Breite der gelesenen Tagezeitungen sich weder durch den einen Gesichtspunkt, noch dem nächsten Gesichtspunkt sonderlich stark beeinflußen zu lassen, denn aus der Gesamtheit der Artikel sich sein eigenes Bild zu machen, unabhängig von rechts oder links, unabhängig von Einflussnahme durch die Art wie der Artikel geschrieben worden ist.

Als konkretes Beispiel möchte ich die Tageszeitung "Il Giornale" anführen; einer Zeitung im Besitz, wie sollte es auch anders sein; von Berlusconi....nicht Silvio....denn Paolo Berlusconi....ich könnte jetzt die Zeitung für ihre Art der Berichterstattung kritisieren; dass sie eine bestimmte, sehr regierungsnahe, rechts stehende Blattlinie fährt; aber ich tue es nicht; denn finde im Gegenteil die Art und Weise, die Blattlinie, die eigene Sichtweise der Tageszeitung "Il Giornale" sehr interessant; denn es bringt Informationen, Details, Herangehensweisen, welche nicht aus dem linken, denn aus dem rechten Spektrum stammen, zum Vorschein; eine andere Sichtweise also und wenn man es einmal versucht ideologien-frei zu beobachten, dann ist das Lesen einer Zeitung wie "Il Giornale" sehr interessant; da bestimmte Details vorkommen, welche in keiner linksorientierten Zeitung stehen würden; geschichtliche Betrachtungen, Korrekturen, Kommentare, Details und nochmals Details, Details, Details.....z.B. könnte man "Il Giornale dafür kritisieren, dass diese im Artikel über Aldrovandis Tod die offizielle Version ohne der Hintergrundinformation des Geschehen, der Zweifel bringt; aber gleichzeitig beim Serienvergewaltiger von Rom ein Detail wie dessen Parteizugehörigkeit erwähnt....ich kritisiere diese aber dafür nicht, da in vielen anderen Artikeln der Tageszeitung "Il Giornale" genau jene kleinen Details für ein besseres Informationsbild sorgen, für einmal parteipolitisch unabhängig betrachtet, ein Ereignis für mich aus verschiedenen Gesichtspunkten aus, besser zu beurteilen möglich ist.

Man kann bei den Tageszeitungen eine bestimmte parteipolitische Linie herauskennen; kurz gesagt moderat links bis links; moderat rechts bis rechts; bestimmte Tagezeitungen kritisieren/greifen die aktuelle Regierung an; bestimmte andere Tageszeitungen verteidigen die Regierung (vom Interessenskonflikt möchte ich jetzt nicht schreiben); es ist also solchermaßen, wie eine lebendige Presselandschaft funktionieren sollte; vielleicht sogar eine lebendigere Presselandschaft als in Deutschland, wo wenn die Atomlobby eine bestimmte Nachricht vor der Veröffentlichung unterdrücken möchte, sofort die Bundesregierung, die Regierungen der einzelnen Bundesländer mit Hilfe der Staatsgewalt dafür mit aller Macht Sorge tragen, dass dieser Artikel dann nicht erscheint....aus welchen Gründen auch immer....also wirtschaftlichen Gründen....

Ich bin also der Meinung, dass Italien im Gegensatz zu der Meinung der ausländischen Presse, im Moment noch eine äußerst lebendige, interessante Presselandschaft vorzuweisen hat; in welcher die verschiedensten Gesichtspunkte dargelegt werden; in welcher Diskussion und Demokratie stattfindet z.B. berichtet eine Tageszeitung über die Eskapaden Berlusconis und Konsorten und als Reaktion darauf, recherchiert eine Tageszeitung, findet im Archiv eine Eskapade D´Alemas und Konsorten; Kritik und Gegenkritik und bezüglich Berlusconi, welcher Kritik anscheinend ja nicht so gut verträgt, möchte ich hiermit nebenbei bezüglich ausländischer Presse nur anmerken, dass wenn dieser, also Berlusconi, seine Witzchen macht; dieser damit auf seine Art und Weise das Geschehen aufzulockern (wie z.B. bezüglich der tragischen Ereignisse in den Abruzzen geschehen) versucht; dass ist die italienische Art, l´arte del vivere; wenn alles katastrophal ist; wenn man nur noch weinen könnte angesichts der Ereignisse einen Witz zu machen, um das Geschehen etwas aufzulockern; davon haben zwar die Bewohner von L´Aquila, Onna ziemlich wenig; aber es kommt an, es gehört dazu, es ziemt sich vielleicht nicht, aber wenn die ausländische Presse aufgrund solcher Witzchen über Berlusconi herzieht....in Italien stört solch ein Verhalten niemanden....vielleicht sogar im Gegenteil....mit einem weinenden und einem lachenden Auge....so wie das Leben nunmal vielleicht ist....viel problematischer bei Berlusconi ist sein Umgang mit Kritik (was aber auch wiederrum auf seine Art zurückgeführt werden kann); dazu kann man stehen wie man möchte; aber Kritik muss man nunmehr aushalten als Ministerpräsident eines Landes und viel passender als Artikel/Stellungsnahmen zu solchen Witzchen abzugeben, die wirklich überhaupt keine Rolle spielen; wäre es doch viel passender, wenn die ausländische Presse einen Artikel wie jenen von Umberto Eco im L´Espresso abdruckt....auch wenn ich dessen Meinung, wie bereits dargelegt nur zum Teil teile....aber genug bezüglich Berlusconi.

Dass einige Tageszeitungen von Berlusconi`s Imperium kontrolliert werden, dies sehe ich auch nicht so tragisch; die Leser jener Zeitungen (wie z.B. "Il Giornale") oder etwa einer Tageszeitung wie "Il Tempo"; jene sind eindeutig einem parteipolitischem Spektrum zuzuordnen und deren Leser werden auch selten bis nie zu einer anderen Tageszeitung greifen; es wird kaum geschehen, dass ein Leser von "Il Giornale" oder "Il Tempo" die linke "L´Unita" lesen wird; während widerrum andere Tageszeitungsleser zu einer anderen parteipolitisch orientierten Zeitung zurückgreifen; dass ist Demokratie.
Es gibt die zwei besten Zeitungen des Landes; den Corriere della Sera und die La Repubblica; welche alle anderen Zeitungen bezüglich Qualität, Größe, Nachhaltigkeit, Komplexität übertreffen und dazu gibt es noch eine ganze Reihe von weiteren Tageszeitungen wie Il Giornale, Il Tempo, Il Resto del Carlino, La Stampa, Il Foglio, Il Messaggero, L´Unita....man kann es sich also noch aussuchen....und dass die "La Repubblica" gegen Berlusconi schreibt, ist deren gutes, demokratisches Recht; sowie es das gute demokratische Recht von "Il Giornale" ist, für Berlusconi zu schreiben....so funktioniert die Presse und Kritik wird es egal ob die Regierung links oder rechts ist, immer geben.

Also das eigentliche Problem ist nicht die Presselandschaft; die ist lebendig, aktiv, mischt sich ein, kritisiert, lobt, hinterfragt; (vielleicht sogar mehr als in anderen Ländern, die die italienische Presse kritisieren); das eigentliche Problem ist meiner Meinung nach der Leser; denn es ist allgemein bekannt, dass die Italiener keine Zeitungsleser sind (was übrigens auch für den Rest Europas gilt); dass es ein Zeitungssterben auf globaler Ebene gibt (z.B. die New York Times, einer der besten Zeitungen der Welt, welche es einfach weiterhin geben muss); also dass ein Großteil der Bevölkerung keine Tageszeitungen liest und wenn dann die Gazetta dello Sport (eine Sportzeitung, vor allem über Fußball); dass sich dieser Großteil über das Fernsehen informiert (anscheinend "bilden" sich 80% der Italiener ihre Meinung über das Fernsehen; so wie 50% der Deutschen sich ihre Meinung über die "BILD" Zeitung "bilden").

Das Problem sind also nicht die Tageszeitungen, denn in diesem Medienkonsumverhalten der Menschen; es ist dies eine Gefahr, welche man keinesfalls unterschätzen sollte; denn wenn die Informationsrezeption der Menschen qualitativ sinkt, sinkt auch deren Kenntnisse der politischen Lage, der Weltlage....in anderen Worten....wenn ein Großteil der Bevölkerung sich mit dem Fernsehen informiert, z.b. mit einer Nachrichtensendung ohne Ecken und Kanten wie "Studio Aperto" (Posting: 29.06.2009); dann läuft ein Großteil der Bevölkerung Gefahr wesentliche Informationen nie zu erfahren; mißinformiert, in kurzen Wörtern; dieser Großteil der Bevölkerung wird/ist eine leicht formbare Knetmasse; lässt sich in eine bestimmte Richtung sehr leicht beeinflußen; lenken; man nimmt dieser das Denken/das Entscheiden/ das Entweder-Oder ab; verliert diese das Interesse an Politik; hat keine Lust mehr auf Komplexität; auf Sachverhalte; auf verschiedene Gesichtspunkte; hasst Details und kann als Endpunkt der Entwicklung auch nur noch leichtverdauliche Nachrichten verdauen; das Unwichtige wird Wichtig; Big Brother; L´Isola dei Famosi; usw.; das Volk wird verdummt und es ist nicht etwa solchermaßen, dass dies ein rein italienisches Phänomen wäre, denn dies ist eine globale Tendenz, hin zu mehr offizieller Version und weniger Details, weniger Wissen, weniger Pluralität; auch angesichts zu erwartender sozialer Aufstände, einem härteren wirtschaftlicheren Kurs und dem Pöbel (auch jene, welche denken gebildet zu sein und es nicht seind)....und bezüglich des ddl (ein Gesetzespaket); welcher ja zweifelsohne die Freiheit der Presse in Italien bedroht; Italien zieht damit mit den anderen Ländern gleich; die Freiheit der Presse wird eingeschränkt, begrenzt, umzäunt; aber ich denke mir die Kultur des Landes, die Pluralität des Landes ist stark genug, um solchen Tendenzen entgegenzuwirken, so wie es für alle Tendenzen eine Gegentendenz gibt (z.B. auf 8 Jahre republikanischer Bush-Regierung folgt die Gegentendenz in Form von einem demokratischen Afroamerikaner namens Obama (durch die erste Tendenz wird die Gegentendenz überhaupt erst möglich gemacht)....es wird also auf restriktive Maßnahmen auch eine Gegentendenz geben, zu offenerer, breiterer Information....Tendenz....Gegentendenz....dass liegt in der Natur des Menschen....und der DDL wird wohl noch abgeändert werden....

....aber ich schweife ab....

Die nächste Frage lautet, inwiefern die Bürger eines Landes eine solche Informationspolitik wünschen/wollen; wobei ich vorher nocheinmal darauf hinweisen wollte, dass die Gefahr für die Demokratie oder besser gesagt für das Medienkonsumverhalten der Bürger nicht durch die Kritik oder Nicht-Kritik von Tageszeitungen besteht (welche sowieso nur von einer Minderheit gelesen werden), denn im Medienkonsumverhalten der Bürger, denn deren Intelligenz, deren kritischer Geist, deren Wachsamkeit und deren Unrecht/Rechtsbewußtsein gerät dadurch unter die Räder.

Berlusconi`s Privatfernsehen (Canale 5; Italia 1; Rete 4) wird ja z.B. oft der Vorwurf gemacht; das dieses die Masse seit den 80`er Jahren mit an Seichtheit, an Unintelligenz kaum zu überbietenden Programmen verdummt / verdummt hat; aber ist es vielleicht nicht genau solchermaßen, dass sich ein Teil des Volkes genau jenes Programm wünscht....Unterhaltung, Ablenkung, Unkomplexität; leichtbekleidete Showgirls (italienisch: veline); Rateshows, deren Sinn und Zweck sich nicht einmal den Moderatoren erschließen; leichte Kost sozusagen....wer von diesem Anteil des Volkes möchte sich einen dreiseitigen Kommentar zum Welthungertag im Corriere della Sera durchlesen, wenn das gleiche Thema bei der Nachrichtensendung "Studio Aperto" in 45 Sekunden abgehandelt wird....inwiefern wünscht sich jener Teil des Volkes genau jenes, satt und träge gemacht und dass diese Menschen dabei auf Hintergrundinformationen, auf eine ausgewogene Berichterstattung, auf Komplexität, auf Details verzichten, dass bemerken diese Menschen doch gar nicht....aber genau darin liegt auch die Gefahr, dass man nach kürzester Zeit einen Teil des Volkes soweit hat, dass dieser sich immerzu mit dem 45-sekündigen "Studio Aperto" Beitrag zufrieden gibt und auf den Corriere della Sera Kommentar verzichtet und die noch größere Gefahr ist jene, dass jene, welche sich mit dem 45-Sekunden Beitrag zufrieden geben, immer größer wird und immer apahtischer und träger all das politische und wirtschaftliche Geschehen mitverfolgt....wobei nach wie vor die Frage bleibt, inwiefern das Volk überhaupt eine komplexe Berichterstattung wünscht und sich nicht lieber einige leicht bekleidete Showgirls ansehen möchten....

Ein Hauptgrund für diese schleichende/bereits stattgefundene Entwicklung hin zum Seichten, Oberflächigen/Leichten/Schönen/Unkomplizierten ist die Dellusionierung breiter Massen der Bevölkerung Italiens; an den Lebensbedingungen der Menschen, an welchen sich nichts, aber auch wirklich sehr, sehr wenig geändert hat; der unfähige Staat (egal ob linke oder rechte Regierung); die politische Kultur, welche zu einem Selbstbedienungsladen der politischen Klasse verkommen ist und dann kommt einer wie Berlusconi und nutzt diese Dellusionierung, dieses langsame Sterben der politischen Kultur zur eigenen politischen Karriere....denn man ja hat ja mittlerweile, nicht nur in Italien Menschen die Symbole wählen....einen Mann, nicht eine Regierung....Cameron oder Brown; Merkel oder Steinmeier, Berlusconi oder D´Alema....wer dahinter steht; welche Interessensgruppen, welche Politiker, welche Abgeordnete, welche Unterstaatssekretäre; welche Minister, davon wissen die meisten Menschen ja nichts....diese wählen ein Symbol; was irgendwie nicht für eine demokratische Kultur spricht, woran man aber auch nicht den Politikern die Schuld geben kann, denn eher den desinteressierten Wählern und wenn man sich die italienische Parteienlandschaft anblickt....zum einen die Linken, welche sich mit ihrem oligarchenhaften-Politik-Stil sehr, sehr, sehr viele Sympathien verspielt haben und dann die Rechten, welche populistisch regieren; falsch, einen totalen Populismus vorleben, welcher nicht gerade mit intellektuellen Glanzpunkten glänzt, denn mit einfachen Rezepten dahinregiert....wenig nachhaltig, wenig intelligent von beiden, dem linken wie dem rechten politischen Spektrum und dann gibt es da noch die politische Mitte, welche momentan keine Rolle mehr spielt, aber in Zukunft sicherlich wieder eine bedeutende Rolle spielen wird (fragt sich nur wann) und wie soll der Wähler sich entscheiden....rechts geht nicht, links geht nicht, die politische Mitte ist machtlos....was soll man auch wählen....welche Zeitung soll man lesen....welche Entwicklungen bringt die Zukunft....

....es ist wieder einmal alles sehr komplex und einfache Antworten gibt es genug....nur keine die passt....

Ich möchte noch eine persönliche Geschichte dieser gesamten Thematik beifügen....es hat wiedereinmal mit einem Bekannten zu tun und ich unterhielt mich vor einiger Zeit mit diesem und ich und er sprachen über einige italienische Geschichten, als dieser einen interessanten, den seinigen Standpunkt darlegte, welcher darin bestand....
Also ich und der Bekannte unterhielten uns über die italienische Wirtschaft, die italienische Politik (ein Enigma) und wir gelangten dann in diesem eigentlich kurzen Gespräch auf einige Ereignisse der italienischen Chronik zu sprechen und ich und er erwähnten dabei das Delitto di Cogne (das Verbrechen von Cogne, eine Mutter die ihren Sohn ermordet hatte) und das Delitto di Perugia (das Verbrechen von Perugia, eine englische Studentin, welche von einer Frau und zwei Männern ermodert wurde; Zweifel über deren Täterschaft dürfte eigentlich nur noch die US-Presse haben) und dieser Bekannte vertrat die Ansicht, dass diese beiden Fälle in einem größeren Zusammenhang gesehen werden mussten und zwar in jenem, dass immer wenn Italien in der Krise ist, also vor allem wirtschaftlich; wie es im Moment, trotz aller gegenteiligen Behauptungen, zweifellos ist; dann steigen aus der Chronik des Alltags solche Geschichten zur nationalen, ja internationalen Bedeutung hoch, um und das ist der springende Punkt, von den eigentlichen Problemen, also den wirtschaftlichen, abzulenken; die Geschichte der Verbrechen von Cogne und Perugia werden also dazu mißbraucht, um von dem eigentlichen Problem, also der Wirtschaft, abzulenken....somit wird das Volk auf eine falsche Fährte angesetzt, während die Füchse ihre Reichtümer und Besitztümer noch schnell absichern....dass also diese zwei tragischen Ereignisse aus der Chronik der Ablenkung dienen, denn ähnliche Ereignisse aus dem Bereich der Chronik geschehen tagtäglich, nur berichtet darüber niemand....
Ich muss sagen interessanter Standpunkt, der ein längeres Nachdenken sicherlich lohnt...